15. Kastell Langenhain

Gemeinde Ober-Mörlen, Ortsteil Langenhain-Ziegenberg, Wetteraukreis

Als Besatzung des 3,2 ha (198 x 161,5 m) großen Steinkastells, das spätestens unter der Herrschaft des Kaisers Trajan (98-117 n. Chr.) errichtet wurde, ist die Cohors I Biturigum equitata bezeugt. Es hatte einen rechteckigen Grundriss, vier Tore und war von zwei Gräben umgeben. Im Innenbereich des Kastells ist ein Großteil des Stabsgebäudes (principia) bekannt. Am gleichen Platz ist durch die Luftbildarchäologie ein älteres, kleineres Kastell mit einer Umwehrung aus Holz und Erde bekannt, das von einem Graben umgeben war. Nach Westen, Norden und besonders nach Osten erstreckte sich das Lagerdorf. Im Osten an der Straße nach Friedberg wurde der bislang einzige große Steinbau des Lagerdorfes sowie ein Töpferofen und das Gräberfeld festgestellt.

Die einzige Ausgrabung im Kastell fand 1892 durch die Reichs-Limeskommission unter Leitung von F. Kofler statt. Damals untersuchte man auch kleinere Bereiche im Lagerdorf östlich des Kastells. 1987 und 1988 wurden zwei Keller im Lagerdorf von der Römisch-Germanischen Kommission und dem Landesamt für Denkmalpflege Hessen ausgegraben.

Das Kastell liegt unter Wiesen und Äckern. Lediglich der Grabenbereich im Süden ist durch einen Aussiedlerhof gestört. Die Reste des Lagerdorfes indes befinden sich fast ausschließlich unter landwirtschaftlich genutzten Flächen.

Von Kastell und Lagerdorf ist nichts zu sehen. Ein sichtbares Zeugnis der Anwesenheit von römischem Militär ist ein Baustein der Legio XXII Primigenia Pia Fidelis vom Kastellplatz, der an der Südostecke der Pfarrkirche in Langenhain- Ziegenberg als Spolie vermauert ist.

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