5. Kastell Bad Ems

Stadt Bad Ems, Rhein-Lahn-Kreis

Erbaut als Garnisonsort für eine unbekannte Einheit von etwa 160 Mann, belegt zwischen dem Anfang des 2. und der Mitte des 3. Jahrhunderts. Das 1,3 ha große Steinkastell besaß einen leicht schiefen, rechteckigen Grundriss von etwa 90 m x 140 m und einen vorgelagerten Spitzgraben. Aufgrund der bereits alten Bebauung konnte die Reichs-Limeskommission unter R. Bodewig um die Jahrhundertwende vom 19. zum 20. Jahrhundert nur wenige Grabungsschnitte vornehmen. Hauptsächlich wurden das Südtor, die Südwestecke, Teile der Westmauer und vermutliche Überreste des östlichen Seitentores untersucht. Die Nord- und die Westseite des Kastells können nicht als gesichert angesehen werden. Über die Innenbebauung ist außer wenigen Mauerresten kaum etwas bekannt. Die principia (Verwaltungsräume) werden im Bereich südlich der heutigen St.-Martins-Kirche vermutet. Das Verteilungsbild der Baustrukturen außerhalb des Kastells lässt sich lediglich über Einzelfunde erschließen, die in den meisten Fällen nur mündlich überliefert sind. Zwischen 2002 und 2010 fanden kleinere archäologische Untersuchungen in Bad Ems statt, welche Einblicke in die Struktur des Kastellortes erlaubten. So konnten ein Teil des Kastellbades sowie mehrere Bestattungen vom Ende des 2./Anfang des 3. Jahrhunderts nachgewiesen werden (siehe dazu Der LIMES 4, 2010,1). Das Areal des archäologischen Denkmals innerhalb des Ortskerns von Bad Ems ist durch alte Bebauung (Fronhof, St.-Martins-Kirche, Pfarrhaus, Wohnhäuser) in großen Teilen zerstört, lediglich in der Nordhälfte und im Bereich der Südostecke lassen größere Freiflächen auf eine bessere Erhaltung der Befunde schließen.

 

 

 

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