2. Kastell Niederbieber
Stadt Neuwied - Ortsteil Niederbieber-Segendorf, Kreis Neuwied
Das Kastell war Garnisonsort des numerus exploratorum Germanicianorum Divitiensium und des numerus Brittonum zwischen dem Ende des 2. und der Mitte des 3. Jahrhunderts. Das Kastell lag zu Zeiten der Reichs-Limeskommission noch im freien Feld und wurde auch in seinem Inneren umfangreich untersucht.
Nach 1960 fanden auf dem Kastellgelände zahlreiche Notbergungen beim Hausbau oder der Verlegung von Kanalgräben statt. Das Lagerdorf wurde in den Jahren 1963-1974 bei der großflächigen Bimsausbeute aufgedeckt und abbaubegleitend untersucht. Das 5,2 ha große Steinkastell mit rechteckigem Grundriss von ca. 265 x 198 m war von einem 6 m breiten Spitzgraben umgeben. Im Innern lagen zentral die Verwaltungsgebäude (principia), zu beiden Seiten davon rechteckige Speicherbauten (horrea) und als Besonderheit das Bad innerhalb des Kastells in der nördlichen Kastellhälfte. Im südlichen Kastellbereich wurden Reste von hölzernen Baracken und von Herdstellen aufgedeckt.
Das Areal des archäologischen Denkmals nordöstlich des heutigen Ortskernes ist hauptsächlich durch Einfamilienhäuser und Gärten überbaut. Befundreste sind sowohl innerhalb des Kastellgeländes als auch südlich und westlich davon in nicht unterkellerten Bereichen noch vorhanden. Das im Norden und Osten angrenzende Areal des Kastellvicus ist hingegen großflächig ausgebimst und damit zerstört. Sichtbar sind die konservierten Grundmauern des Kastellbades und des nördlichen Torbaus.
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