4. Kastell Arzbach
Gemeinde Arzbach, Rhein-Lahn-Kreis
Das Kastell Arzbach bestand als Garnisonsort für einen unbekannten numerus (Einheit von etwa 160 Mann) zwischen dem Beginn des 2. und der Mitte des 3. Jahrhunderts. Das nur etwa 40 m vom Limes entfernte Steinkastell von 0,7 ha Fläche mit rechteckigem Grundriss von ca. 79 x 93 m besaß ein doppeltes Grabensystem. Die Tore und die Kastellecken waren zusätzlich durch Türme gesichert. Durch Grabungen untersuchte O. Dahm 1894 die Außenmauern mit den Zugängen und einen Teil der Innenbebauung mit den principia (Stabsgebäude) und drei weiteren Gebäuden. Bei Neubauten im Kastellbereich wurden durch das Landesamt für Denkmalpflege in Koblenz 1962 auf 40 m Länge die Wehrmauer und das doppelte Grabensystem sowie 1994/95 Keller, Herdstellen und mehrere Gruben dokumentiert. Einzel- und Lesefunde, die meist mündlich überliefert sind, lassen auf ein Kastellbad unter der heutigen Kirche, östlich davon auf Gebäudereste des vicus und auf Gräber im Südteil des modernen Friedhofs schließen. Der Schwerpunkt des vicus dürfte im Südwesten des Kastells gelegen haben.
Das Areal des archäologischen Denkmals liegt am südlichen Ortsrand von Arzbach im Bereich eines Altenheimes, eines Kindergartens, einer Gemeindehalle und des alten Pfarrhauses. Oberirdisch sind keine Spuren sichtbar, die moderne Überbauung in Form mehrerer Gebäudekomplexe zerstörte etwa ein Drittel der Befunde, dazwischen befinden sich noch große, ungestörte Freiflächen mit Rasen bzw. Steinpflasterung.
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