21. Kastell Ober-Florstadt
Gemeinde Florstadt, Ortsteil Ober-Florstadt, Wetteraukreis
Das Kastell Ober-Florstadt wurde gegen Ende des 1. Jahrhunderts n. Chr. als Holz-Erde-Kastell errichtet. Im Laufe des 2. Jahrhunderts wurde dieses durch ein 2,8 ha großes (183 x 155 m) Steinkastell ersetzt. Besatzung des Kastells war die Cohors XXXII voluntarium civium Romanorum. Das Kastell besaß einen rechteckigen Grundriss, vier Tore und war von zwei Gräben umgeben. Wie lange das Kastell Bestand hatte, ist nicht bekannt, möglicherweise war es nicht bis zum Limesfall um 260 n. Chr. belegt.
Das Lagerdorf dehnte sich nach allen Seiten aus, besonders nach Nordwesten und Nordosten sind viele Siedlungsbefunde bekannt. Vor der Hauptfront des Kastells im Nordosten befanden sich zahlreiche Steinbauten, darunter das Bad. Dieser Bereich war zumindest teilweise von einem Graben eingefasst, der am äußeren Kastellgraben ansetzte. Dies zeigen Luftbilder aus den 1980er Jahren. Wann dieser Graben angelegt wurde, ist nicht bekannt. Grabungen im Jahr 1886 führten zum Nachweis des Kastells. Auch das Bad wurde damals bereits untersucht. Am Rande des Lagerdorfes wurde 1888 durch Zufall ein Heiligtum für den Gott Mithras entdeckt. Die einzigen Grabungen der Reichs-Limeskommission wurden 1893 im Kastell durchgeführt. Erst im Zuge der Bebauung von Teilen des Lagerdorfes seit 1974 fanden kleinere Untersuchungen im Rahmen von Baumaßnahmen statt. 2006 fanden archäologische Untersuchungen im Umfeld des Mithraeums statt, die interessante Einblicke in die Struktur der zivilen Bebauung ermöglichten. Die Reste von Kastell und Lagerdorf befinden sich im Bereich von Äckern und Wiesen. Lediglich die Nordostecke des Kastells liegt unter Wohnhäusern des Ortes Ober-Florstadt. Ein Großteil des Lagerdorfes ist modern überbaut.
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