12. Kastell Feldberg
Gemeinde Glashütten, Gemeinde Schmitten, Ortsteil Niederreifenberg, Hochtaunuskreis
Das Feldberg-Kastell ist mit 700 m über NN der höchstgelegene Militärplatz am Obergermanisch-Raetischen Limes. In dem Steinkastell von 0,7 ha Größe (78 x 93 m), das nach der Mitte des 2. Jahrhunderts errichtet wurde, war die exploratio Halicanensium stationiert. Es hatte einen rechteckigen Grundriss mit Ecktürmen, vier Toren und war von einem Graben umgeben. Von den Innenbauten sind die Verwaltungsgebäude (principia), das aus Steinen errichtete Fahnenheiligtum, ein horreum (Speicherbau) und Teile eines weiteren Steingebäudes unsicherer Funktion bekannt. Südwestlich, südöstlich und nordöstlich zwischen Kastell und Limes erstreckte sich das Lagerdorf. Nördlich des Kastells wurde auch das Bad lokalisiert. Ein Gräberfeld lag in 400 m Entfernung südwestlich des Kastells.
Ausgrabungen fanden bereits in der Mitte des 19. Jahrhunderts statt. Schon damals untersuchte man das Kastellbad, das im Volksmund „Heidenkirche“ genannt wurde. 1892 begannen die Grabungen der Reichs-Limeskommission, die bis 1904 andauerten. Das Saalburgmuseum grub dann hier noch einmal zwischen 1926 und 1928. Zu den herausragenden Funden gehören Lederschuhe, die sich in dem Sumpf vor dem Nordosttor fanden.
Das Kastell ist hervorragend im Wald erhalten, wobei die Innenfläche und das Gelände zwischen Kastell und Limes weitgehend baumfrei sind.
Die Umwehrung ist rundum sichtbar. Zu sehen sind der unterste Teil der Umfassungsmauer mit dem dahinter aufgeschütteten Erddamm, die vier Tore mit den konservierten Türmen, die Ecktürme sowie die Grundmauern des Fahnenheiligtums und des Speicherbaus. Gut sichtbar ist auch der Hügel, der die Fundamente des Bades bedeckt. Ansonsten deuten nur noch Grabungsspuren auf die wenigen Bauten, die im Bereich des Lagerdorfes untersucht wurden.
Für Spaziergänger ist das Kastell mit seinem Umfeld durch den „Rundweg Feldbergkastell“ gut erschlossen. Auf vielen Informationstafeln findet der Interessierte Wissenswertes zum Kastell und dem Limes.