KURZINFORMATION ÜBER DEN ERARBEITETEN STRATEGISCHEN VERMITTLUNGSPLAN
(„Interpretation Framework“)
FÜR DEN DONAULIMES IN ÖSTERREICH UND BAYERN[1]
Die Donaugrenze in Österreich und Bayern war in der Antike wichtiger Bestandteil der etwa 5.000 km langen Land- und Flussgrenzen des Römischen Reiches. Der Hadrians- bzw. Antoninuswall in Großbritannien sowie der Obergermanisch-Raetische Limes in Deutschland sind bereits jetzt Module eines gemeinsamen Welterbes „Grenzen des Römischen Reiches“. Dieses soll in den nächsten Jahren um die Abschnitte an der Donau sowie am Rhein in Deutschland und den Niederlanden erweitert werden.
Im Rahmen der Vorbereitung der Eintragung des österreichisch-bayerischen Donaulimes wurde vorliegender strategischer Vermittlungsplan („Interpretation Framework“) für den Donaulimes in den beiden Ländern erstellt. Er ist integraler Bestandteil des im Rahmen des Welterbeantrages zu erstellenden Managementplans, kann aber aufgrund seines Empfehlungscharakters auch separat zur Schärfung der jeweiligen Museumsprofile und Schwerpunktbildung innerhalb der römischen Museumslandschaft an der gesamten österreichisch-bayerischen Flussgrenze herangezogen werden. Englischen Vorbildern, speziell dem „Interpretation Framework“ für den Hadrianswall folgend, wird hier erstmals für Europa unter einem gemeinsamen Leitthema („Die Donaugrenze: Grenzlinie und Bollwerk des Römischen Reiches“) eine länderübergreifende Vermittlungsstrategie vorgestellt.
Den Museen kommt bei der Vermittlung eines weitgehend nicht sichtbaren Bodendenkmals und seiner gut erhaltenen Denkmalsubstanz als potentiellem Welterbe eine besondere Bedeutung zu, um das Verständnis für das historische Erbe und dessen Schutz zu fördern. Diese wichtige Funktion der Museen und ihre gesellschaftspolitische Bedeutung werden in der am 17. November 2015 von der UNESCO-Generalversammlung verabschiedeten „Empfehlung zur Erhaltung und zur Förderung von Museen und Sammlungen, ihrer Vielfalt und ihrer Rolle in der Gesellschaft“ definiert.
Vorliegendes „Interpretation Framework“ greift diese Empfehlungen auf und entwickelt sie weiter. Ziel ist eine attraktive und inhaltlich strukturierte Museumslandschaft am österreichisch-bayerischen Donaulimes, die an verschiedenen Orten das Thema „Römer“ immer wieder neu entdecken lässt. Ein weiterer Fokus liegt in der Bewusstseinsbildung für den Donaulimes als zusammenhängendes Kulturphänomen in seiner Gesamtheit.
[1] Ch. Flügel/E. Kuttner et. al. (Hrsg.), STRATEGISCHER VERMITTLUNGSPLAN („INTERPRETATION FRAMEWORK“ DLIF) FÜR DEN DONAULIMES IN ÖSTERREICH UND BAYERN. DIE DONAUGRENZE: GRENZLINIE UND BOLLWERK DES RÖMISCHEN REICHES, 32.