16. Kastell Friedberg

Stadt Friedberg (Hessen), Wetteraukreis

Inmitten der Wetterau ragt der Friedberger Burgberg aus der Ebene. Schon in der frühen Kaiserzeit und unter den flavischen Kaisern wurden auf der Höhe Militärlager errichtet. Seit der Limes am Rand der Wetterau errichtet wurde, bleibt der Militärplatz bis zu dessen Aufgabe von Bedeutung. In dieser Zeit war die Cohors I Flavia Damascenorum milliaria equitata sagittariorum stationiert. Das Kastell selbst ist unbekannt, es ist beim Bau der mittelalterlichen Burg weitgehend zerstört worden. Das Kastell wird etwa 4 ha, ungefähr so groß wie die Burg, gewesen sein. Von den Innenbauten ist ein Bad bekannt, das wohl zum Haus des Truppenkommandanten gehörte. Südlich des Kastells erstreckte sich das große Lagerdorf, in welchem Heiligtümer und Töpfereien lagen, darüber hinaus ist die Herstellung von Ziegeln belegt. In Friedberg, dem Zentrum der Wetterau, liefen viele Straßen zusammen, daher befand sich hier eine Station der beneficiarier, Spezialeinheiten, die eine Art Polizeifunktion innehatten. Im Anschluss an den vicus nach Süden sind zwei Gräberfelder bekannt.

Die einzigen größeren Grabungen auf dem Burgberg führte 1894 die Reichs-Limeskommission durch. Bei kleineren Grabungen 1963 wurde das private Bad entdeckt.

Der Bereich des Kastells ist durch die Burg überbaut. An der Stelle des Lagerdorfes entwickelte sich im Mittelalter die Stadt mit ihrer dichten Bebauung. Einzig sichtbarer Rest ist das Bad im Kellergeschoss des Burggymnasiums, das durch große Glasscheiben auch von außen eingesehen werden kann.

 

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