42. Kastell Unterböbingen

Gemeinde Böbingen, Ostalbkreis

Das Kastell Unterböbingen ist ein unter Kaiser Antoninus Pius (138–161 n. Chr.) errichteter Garnisonsort für eine unbekannte Kohorte von vermutlich 500 Mann. Ende des 19. Jahrhunderts wurden die Ausmaße des Kastells und Teile seiner Innenbebauung durch die Reichs-Limeskommission unter H. Steimle untersucht. Es konnte ein Steinkastell von 2,0 ha Fläche dokumentiert werden, welches einen nahezu quadratischen Grundriss von ca. 148 x 135 m besitzt und von bis zu drei in den anstehenden Fels geschlagenen 8 m breiten Gräben umgeben war. Die Grabungsbefunde ergaben vier turmbewehrte Tore, Ecktürme, Zwischentürme sowie mögliche Geschützplattformen entlang der Seiten. Von der Innenbebauung sind neben den principia (Verwaltungsbauten) vier weitere in Stein ausgeführte Bauten (Getreidespeicher, Bad des praetoriums, zwei Bauten unsicherer Funktion) bekannt.

In den 1970er Jahren wurde das Kastellareal mit breiten Suchschnitten im Vorfeld der Überbauung untersucht. Grabungen im vicus und am Kastellbad fanden 1975, 1978 und 1981 statt.

Das Areal des archäologischen Denkmals liegt unter einem vornehmlich durch moderne Sportanlagen und einem Hotelkomplex überbauten Areal. Im Rahmen der Ausgrabungen 1973 konnten Teile der Süd- und Westfront in ihren Fundamenten konserviert werden. Auch der vicus, der sich hauptsächlich südlich und östlich des Kastells erstreckte, ist heute dicht durch Sportanlagen bzw. Wohnbebauung überbaut; im Bereich des Kastellbades befindet sich heute ein Wiesenareal.

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