40. Kastell Lorch

Stadt Lorch, Ostalbkreis

Das Kastell Lorch wurde für eine bisher unbekannte Einheit, vermutlich eine Cohors quingenaria equitata in der Mitte des 2. Jahrhunderts erbaut und war bis zum Ende des Limes in Benutzung.

Das Steinkastell von 2,47 ha Fläche besitzt einen annähernd rechteckigen Grundriss von 153,5 x 158,4 x 154 x 162,8 m. Wahrscheinlich aufgrund der dichten Bebauung des Areals gelang bisher der Nachweis umlaufender Gräben nicht. Bisher wurde erst eine Toranlage archäologisch nachgewiesen, es werden jedoch vier Tore angenommen. Von der Innenbebauung sind neben geringen Mauerresten im Bereich des Verwaltungsgebäudes (principia) vor allem die drei Kasernenbauten aus der Grabung 1986/87 bekannt. Ende des 19. Jh. wurde das Kastell im Rahmen der Arbeit der Reichs-Limeskommission entdeckt und die Ausmaße durch Schnitte festgestellt. In den 60er Jahren des 20. Jahrhunderts konnte das westliche Kastelltor dokumentiert werden. Ein Ausschnitt der Innenbebauung ist seit einer Ausgrabung 1986/87 relativ gut bekannt.

Das Areal des archäologischen Denkmals liegt heute unter dem mittelalterlichen Stadtkern von Lorch. Allerdings haben die Ausgrabungen 1986/87 eine gute Befunderhaltung unter ca. 1,5 m nachrömisch abgeschwemmtem Hangschutt ergeben. Obertägig sind nur die konservierten Reste des nördlichen Torturms des Westtors sichtbar. Auch das Kastelldorf, das sich vornehmlich westlich und östlich des Kastells erstreckte, ist heute dicht überbaut; immerhin sind hier die vermutliche Lage des Kastellbades vor dem Osttor und die Existenz zweier Friedhöfe bekannt.

 

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