37. Kastell Mainhardt
Stadt Mainhardt, Kreis Schwäbisch Hall
Garnisonsort der Cohors I Asturum equitata zwischen der Mitte des 2. Jahrhunderts und dem Ende des Limes. Die Reichs-Limeskommission konnte die Ausmaße sowie Größe der Verwaltungsräume (principia) des damals noch in Ortsrandlage liegenden Kastells durch Schnitte festlegen. Seit 1978 führte das Landesdenkmalamt immer wieder Grabungen im Vorfeld einer Überbauung durch, die vor allem Aufschlüsse zur Innenbebauung der Anlage lieferten.
Das Steinkastell von 2,4 ha Fläche besitzt einen nahezu rechteckigen Grundriss von ca. 177 m x 142 m und wird von zwei 6,5 bis 7 m breiten Gräben umgeben. Die Grabungsbefunde lassen auf ein Tor mit doppelter Durchfahrt auf der Ostseite, einfache Tore in der Mitte der anderen Seiten sowie Ecktürme und je ein Zwischenturm entlang der Seiten schließen. Von der Innenbebauung sind Teile der principia (Stabsgebäude) sowie Überreste der Mannschaftsbaracken bekannt. Neuere Grabungen haben mögliche Hinweise auf eine ältere Holzbauphase geliefert. Nördlich, südlich und wohl auch westlich des Kastells erstreckte sich der zugehörige vicus, östlich fanden sich die Reste eines Heiligtums. Die Lage des Kastellbads und der Gräberfelder sind bisher nicht bekannt, das Bad kann vielleicht in der Flur „Baad“ vermutet werden.
Das Areal des archäologischen Denkmals liegt heute inmitten der modernen Bebauung und ist lediglich im Bereich einiger Gartengrundstücke nicht überbaut. Der Rest ist teils durch alte, teils durch neuere, relativ dichte Bebauung in Gestalt von Wohnhäusern mit Innenhöfen und Gärten oder Straßenzügen weitgehend zerstört. Obertägig sichtbar sind die konservierte Südwestecke der Kastellmauer sowie die westliche Kastellmauer als Hangkante bzw. Schuttwall. In der Zivilsiedlung wurde ein römischer Brunnen nach der Entdeckung für die Öffentlichkeit konserviert.
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