55. Kastell Pfünz

Gemeinde Walting, Gemarkung Pfünz, Kreis Eichstätt

Das Kastell der Cohors I Breucorum wurde unter dem Kaiser Domitian (81–96 n. Chr.) errichtet und war bis kurz vor der Mitte des 3.Jahrhunderts belegt. Es wurde durch ein Feuer zerstört, was Brandreste belegen. Das Steinkastell von 2,7 ha Fläche besitzt einen nahezu rechteckigen Grundriss von 189 x 145 m und wird von zwei, teilweise in den anstehenden Muschelkalk geschlagenen Wehrgräben umgeben. Die Grabungsbefunde lassen auf Tortürme, Ecktürme und vermutlich auf Zwischentürme an den Längsseiten schließen. Die Erkenntnisse zum Kastell und dem südlich vorgelagerten vicus gehen zurück auf die Untersuchungen der Reichs-Limeskommission (W. Winkelmann) zwischen 1884 und 1900 sowie auf eine Baubeobachtung im Jahr 1998 durch das Landesamt für Denkmalpflege beim Verlegen einer Druckwasserleitung. Besonders im Bereich des Kastellvicus wurden umfangreiche geophysikalische Untersuchungen durchgeführt, die zu einigen Erkenntnissen zur Struktur des vicus geführt haben.

 

 

Das Kastell auf der Flur Altkirchen-Feld befindet sich auf einem Bergsporn südlich der Altmühl. Der vicus lag südlich vom Kastell, an der dortigen Ausfallstraße ist auch ein Gräberfeld nachgewiesen. Zahlreiche Unebenheiten im angrenzenden Wald deuten auf anthropogene Eingriffe hin. Weitere Vicusflächen sind im Tal der Altmühl und im Talhangbereich östlich und westlich des Kastells bekannt. Das leicht erhöhte Kastellinnere wird ebenso wie der Großteil des vicus landwirtschaftlich genutzt; die Flucht der ehem. Römerstraße ist auf ca. 400 m Länge von der heutigen Ortsverbindung Pfünz – Pietenfeld überbaut.

Die westliche Flanke der Nordfront und das Nordtor sind vollständig, die nordwestliche Kastellmauer und das Westtor teilweise wiederaufgebaut, der südöstliche Eckturm und das Südtor sind im Fundament rekonstruiert.

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