52. Kastell Weißenburg

Stadt Weißenburg, Kreis Weißenburg-Gunzenhausen

Der als Biriciana in der Antike benannte Kastellort der Ala I Hispanorum Auriana war zwischen dem ausgehenden 1. Jahrhundert und dem Ende des Limes in der Mitte des 3. Jahrhunderts belegt. Rund 5,7 km von der Limeslinie entfernt entstand hier um das Jahr 150 n. Chr. anstelle eines hölzernen Vorgängerlagers ein 3,1 ha großes, nahezu quadratisches Steinkastell (170/174 x 179 m) mit zwei vorgelagerten Wehrgräben. Die römischen Überreste von Kastell und vicus in der Flur "Steinleinsfurt" wurden zwischen 1890–1905 durch die Reichs-Limeskommission (W. Kohl) und später wiederholt durch das Landesamt für Denkmalpflege untersucht.

Das Kastellareal selbst liegt als archäologische Reservatsfläche vollständig erhalten in einem öffentlichen Park am Rand des mittelalterlichen Stadtkerns. Die Wehrmauern sowie die Stabsgebäude (principia) des Kastells sind im Grundriss konserviert, das Nordtor und die daran anschließende Teilstücke der Wehrmauern wurden 1990 vollständig wiederaufgebaut.

Die umfangreiche Zivilsiedlung des römischen vicus erstreckt sich mit einer Ausdehnung von mindestens ca. 750 x 650 m innerhalb des teilweise dicht bebauten Stadtgebietes. Bekannt ist das sogenannte „Bäderviertel“, hier befinden sich drei römische Badeanlagen in kurzer Entfernung. Einzelne Flächen des Kastelldorfes sind von Bebauung freigehalten und öffentlich zugänglich. Die konservierten Mauerzüge des westlich gelegenen Kastellbades wurden im Jahr 1985 mit einem Schutzdach in einen vielbeachteten Museumsbau integriert.

Ein zweites Museum in der Stadtmitte zeigt die Funde der langjährigen Ausgrabungen in Weißenburg, darunter den bekannten „Römerschatz“.

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