51. Kastell Ellingen

Stadt Ellingen, Kreis Weißenburg-Gunzenhausen

 

Östlich des Tals der Schwäbischen Rezat und der heutigen Stadt Ellingen liegt 1,7 km hinter der Limeslinie auf einer Anhöhe ein Kastell, das in römischer Zeit den Namen castellum Sablonetum trug. Mit einer Fläche von nur 0,7 ha (90 x 80 m) und zwei Toren erinnert es an Numeruskastelle. Es wird jedoch angenommen, dass seine Besatzung keine eigenständige Einheit war, sondern Teil eines größeren Verbandes, da nur ein auf das Fahnenheiligtum reduzierter, zentraler Bau vorhanden war, bei dem die üblichen Verwaltungsräume fehlen. Das castellum Sablonetum wurde um das Jahr 120 n. Chr. gegründet und war bis mindestens zu Beginn des 3. Jahrhunderts belegt. Es wurde zunächst als Holz-Erde-Konstruktion errichtet. Die Umwehrung wurde – einer beim Südtor gefundenen Bauinschrift zufolge – 182 n. Chr. in Stein ausgebaut. Die Innenbebauung ist fast komplett bekannt.

Nach ersten Grabungen durch die Reichs-Limeskommission (W. Kohl) wurde das Kastell durch das Bayerische Landesamt für Denkmalpflege in den Jahren 1980–1982 vollständig archäologisch untersucht und teilrekonstruiert. 2011 wurde die südliche und östliche Ausdehnung des vicus durch geophysikalische Messungen ermittelt, die zudem zeigten, dass das Kastell im Süden einen zweiten Kastellgraben besaß.

Das Areal des archäologischen Denkmals in der ehemaligen Flur "In der Burg" ist heute landwirtschaftlich genutzt und teilweise von Feldwegen durchzogen. Einzelbefunde und Luftbilder belegen die Existenz einer Zivilsiedlung im unmittelbaren Umfeld des kleinen Kastells. Die Nordfront mit vorgelagertem Graben und dem nordwestlichen Eckturm wurden teilweise wieder errichtet.

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