46. Kastell Ruffenhofen

Gemeinden Weiltingen, Wittelshofen und Gerolfingen, Kreis Ansbach

Das 3,7 ha große Kastell auf dem ehemaligen „Burgfeld“ (heutiger Flurname: Denzenfeld) war vermutlich Garnisonsort einer fünfhundert Mann zählenden Reitereinheit bisher nicht näher bekannten Namens. Möglicherweise wurde diese zeitweise durch eine tausend Mann starke Kohorte von Fußsoldaten ersetzt. Das Steinkastell bildet ein leicht verschobenes Rechteck mit Seitenlängen von 197 x 191 m.

Die Anlage eines Militärlagers in Ruffenhofen datiert wahrscheinlich in die ersten Jahre des 2. Jahrhunderts n. Chr. Bestand hatte das Kastell vermutlich bis zum Ende des Limes. Ausgrabungen im Auftrag der Reichs-Limeskommission unternahm W. Kohl im Jahr 1892. Seit dieser Ersterfassung fand erst im Jahr 2005 wieder eine wissenschaftliche Grabung durch den Zweckverband Römerkastell Ruffenhofen statt. Das Landesamt für Denkmalpflege führte in den vergangenen Jahren umfangreiche geophysikalische Untersuchungen durch. Dabei ist vor allem im zivilen Umfeld des Kastells ein großer Erkenntnisgewinn gelungen. Eine großflächige Wohnbebauung, Tempel, Verwaltungsgebäude und eine Badeanlage sind bisher nachgewiesen.

Die Reste der römischen Anlagen befinden sich rund 600 m südöstlich von Ruffenhofen auf einem flachen Höhenrücken oberhalb der Talniederung der Wörnitz mit einem sehr guten Blick auf den Limes. Luftbilder und Geoprospektion erlauben, Flächenausdehnung und Struktur von Kastell und vicus (südwestlich vom Kastell) anzugeben.

Die Trasse einer Wasserleitung durchschneidet südlich vor dem Kastellgelände den Vicusbereich, ferner haben das Wirtschaftswegenetz und die landwirtschaftliche Nutzung, insbesondere die Anlage von Drainagen, das Siedlungsareal beeinträchtigt. Der kommunale Zweckverband hat seit 2002 über 40 ha landwirtschaftlich genutzte Flächen angekauft und in Wiesengelände umgewandelt. Als „Römerpark Ruffenhofen“ wird das Gelände seit Sommer 2003 für Besucher erschlossen, indem römische Befunde durch Bepflanzung bzw. Ausmähung visualisiert und das alte Wegesystem wieder hergestellt werden. Des Weiteren wurde neben einem Aussichtshügel ein „Mini-Kastell“ als Modell des originalen Kastells im Maßstab 1:10 errichtet. Eine ausführliche Beschilderung bringt Besuchern das Bodendenkmal näher. Im Herbst 2012 wurde in Ruffenhofen das „LIMESeum“ eröffnet.

 

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