41. Kastell Schirenhof

Stadt Schwäbisch Gmünd, Ostalbkreis

Wohl um die Mitte des 2. Jahrhunderts wurde dieses Kastell als Standort der Cohors I Raetorum gegründet und blieb vermutlich bis zum Ende des Limes besetzt. Das Steinkastell von 2 ha Fläche besitzt einen rechteckigen Grundriss von ca. 157 x 130 m und wird von drei breiten Gräben umgeben. Das zum Limes hin ausgerichtete Kastell besaß vier Tore, jeweils in der Mitte der Seiten mit teilweise nach außen halbrund vorspringenden Tortürmen. In den Lagerecken fanden sich ebenso Türme wie in den Zwischenbereichen. Von der Innenbebauung ist nur die Rückfront des Verwaltungsgebäudes (principia) durch Grabung und Luftbildbefund bekannt.

Die Ausdehnung des Kastells selbst erforschte bereits die Reichs-Limeskommission. In den 70er und 80er Jahren des 20. Jahrhunderts konnten Teile der südlichen Vicusbebauung und eines Gräberfeldes im Vorfeld einer Zerstörung durch Überbauung untersucht werden. Das Badegebäude wurde 1972 bis 1973 planmäßig untersucht und konserviert.

Das Areal des archäologischen Denkmals liegt heute am bzw. unter dem sogenannten „Schirenhof“, zum großen Teil unter Wiesen- und Obstwiesenareal. Lediglich die Nordwestecke des Kastells ist durch die Bauten des landwirtschaftlichen Betriebes überlagert. Obertägig sind keine Reste des Kastells mehr sichtbar. Der nördlich, westlich und südlich des Kastells gelegene vicus ist durch moderne Bebauung der 1970er und 80er Jahre dicht überbaut. Das ausgegrabene und konservierte Kastellbad liegt heute in einer kleinen Parkanlage. Im ganzen Areal des archäologischen Denkmals sind Hinweistafeln zur Ausdehnung der römischen Besiedlung angebracht.

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