39b. Kastell Welzheim Ost-Kastell

Stadt Welzheim, Rems-Murr-Kreis

Das Numeruskastell Welzheim-Ost ist mit 1,6 ha relativ groß für einen einzelnen, etwa 160 Mann zählenden numerus, deshalb wird angenommen, dass zwei numeri, der numerus L(...) und der numerus Cr(…) sind inschriftlich überliefert, die Besatzung des Kastells bildeten. Errichtet wurde es um die Mitte oder zu Beginn des dritten Viertels des 2. Jahrhunderts n. Chr., nachdem das Welzheimer West-Kastell schon stand. Das Kastell war umgeben von einem Graben, der auf der Westseite verdoppelt war. Über vier Tore konnte man in das Innere gelangen. Zwei Innenbauten aus Stein (nachkastellzeitliches (?) Badegebäude und ein Speichergebäude) wurden schon 1886 durch die späteren Reichs-Limeskommissions-Mitarbeiter A. Mettler und P. Schultz entdeckt. Des Weiteren sind weitere Fachwerkgebäude (Mannschaftsbaracken?) bekannt.

1960 konnte das Kastellareal aus dem geplanten Neubaugebiet herausgenommen und als archäologisches Reservat erhalten werden. Die Südwestecke ist in diesem Zusammenhang ausgegraben und konserviert worden. 1993 wurde das Kastellareal geophysikalisch untersucht.

Das Areal des archäologischen Denkmals konnte als archäologisches Reservat erhalten werden. Die Umwehrung ist teilweise konserviert bzw. aufgemauert, der größere Teil als aufgeschütteter Wall sichtbar gemacht. Die zugehörige Zivilsiedlung (vicus) samt Gräberfeld liegt zwischen dem Ost- und dem Westkastell (siehe dort).

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