24. Kastell Rückingen

Gemeinde Erlensee, Ortsteil Rückingen, Main-Kinzig-Kreis

In dem Rückinger Steinkastell von 2,5 ha Größe (180 x 140 m) war die Cohors III Dalmatarum pia fidelis stationiert. Das Kastell ist zwischen 110 und 125 n. Chr. entstanden, ein vermuteter Vorgängerbau konnte noch nicht gefunden werden. Die Grundform des Kastells war rechteckig, es besaß vier Tore und war von zwei Gräben umgeben. An Innenbauten sind lediglich ein Teil der principia (Verwaltungsgebäude) mit dem Fahnenheiligtum sowie Reste der Unterkunft des Kommandanten (praetorium) und Mannschaftsbaracken bekannt. Spuren des Lagerdorfes wurden westlich und nördlich des Kastells festgestellt.

Im vicus befand sich vermutlich auch ein Mithrasheiligtum, zumindest ein zugehöriges Kultbild ist gefunden worden. Südlich des Kastells bei dem Flüsschen Kinzig fand sich das Badegebäude. Zwei Gräberfelder sind nördlich und südwestlich des Kastells lokalisiert worden.

Die Untersuchung der Thermen fand bereits zwischen 1802 und 1804 statt, das Gräberfeld im Südwesten konnte 1872 nachgewiesen werden. Erst in einer Grabung von 1883 ist es G. Wolff und F. Oelmann gelungen, das Kastell nachzuweisen. Das nördliche Gräberfeld wurde 1960 bis 1962 ausgegraben.

Das Areal des Kastells ist mit Hochhäusern überbaut, das Lagerdorf mit Wohnhäusern und einem Gewerbegebiet. Im Westen des Kastellareals befinden sich noch Freiflächen im Acker und im Wald.

Vom Kastell ist nichts mehr zu sehen. Lediglich in einer schwachen Kurve der Bundesstraße 40 am Ortseingang von Rückingen findet man eine letzte Spur. Hier wich die Vorgängerstraße, die „Alte Leipziger Straße“, der Nordwestecke des Kastells aus. Die Fundamentmauern des Bades sind fast alle konserviert worden und können besichtigt werden.

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