14. Kastell Kapersburg

Stadt Rosbach v. d. Höhe, Stadtteil Ober-Rosbach, Wetteraukreis

Vom Ende des 1. Jahrhunderts bis zum Ende des Limes in der Mitte des 3. Jahrhunderts war das Kastell Kapersburg Garnisonsort für den numerus Nidensium, der in einem Steinkastell von 1,6 ha Größe (134 x 122 m) lag. Die Anlage hatte einen rechteckigen Grundriss, vier Tore und war von einem Graben umgeben. Von den Innenbauten sind die Verwaltungsräume (principia), der Getreidespeicher (horreum), eine Mannschaftsbaracke und Fundamente weiterer Steinbauten bekannt. Das Kastell besaß zwei Vorgängerkastelle, die an demselben Platz standen, allerdings kleiner waren. Am Ende des 1. Jahrhunderts entstand ein Kastell mit einer Umwehrung aus Holz und Erde von 0,8 ha Größe, das in der ersten Hälfte oder der Mitte des 2. Jahrhunderts durch ein Steinkastell von 1,3 ha Fläche ersetzt wurde. Das Lagerdorf erstreckte sich nach allen Seiten, besonders aber nach Osten. Noch mehr als 300 m vor dem Kastell fanden sich Spuren der Besiedlung. Wie weit sich die Besiedlung nach Süden und Norden erstreckte, ist unbekannt. Ein Gräberfeld konnte im Anschluss an die Zivilsiedlung im Osten lokalisiert werden. Als einziges Bauwerk des Lagerdorfes ist das Bad nordöstlich zwischen Kastell und Limes bekannt.

Die ersten Grabungen fanden 1878 und 1879 statt. Umfangreich waren die Ausgrabungen der Reichs-Limeskommission 1896 und 1897 sowie 1901 und 1905 durch H. Hofmann und H. Jacobi. In den Jahren 1906 bis 1914 wurden dann die Grabungen unter anderer Leitung fortgesetzt und das freigelegte Mauerwerk daraufhin konserviert.

Das Kastell ist hervorragend im Wald erhalten. Die Umwehrung ist rundum sichtbar, auf der West- und Ostseite sind die Umfassungsmauer sowie die Tore konserviert, auch der Graben ist zur Visualisierung ausgehoben worden. An konservierten und sichtbaren Mauern sind weiterhin das Fahnenheiligtum mit zwei benachbarten Räumen, der Speicherbau sowie Fundamente von Gebäuden zu sehen, die in ihrer Funktion unklar sind. Außerhalb des Kastells sind die konservierten Grundmauern des Badegebäudes zu sehen.

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